Im Westen nichts Neues
Theaterbesuch der 9. Jahrgangsstufe
Im Westen nichts Neues (nach der Romanvorlage Erich Maria Remarques, Bühnenfassung von Paula Regine Erb)
Schwere realistische Kost bekamen Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe mit dem Stück „Im Westen nichts Neues“ dargeboten.
Schwere Kost, die vor über hundert Jahren im 1. Weltkrieg in den Schützengräben im Westen bittere Realität war und die aktuell in den Schützengräben im Osten wieder brutale Realität ist. Insofern ist die Bühnenfassung Remarques autobiografischen Romans hochaktuell und brisant. Was der Krieg mit jungen Menschen wie Paul Bäumer, direkt von der Schule in den Stellungskrieg geworfen, macht, zeigt der Roman wie die Inszenierung eindringlich. Paul Bäumer durchlebt mit seinen Kameraden die unterschiedlichen Dimensionen des Krieges an vorderster Front im Schützengraben, in den Baracken und in den Lazaretten. Hunger, Schmerz, Verlust und Sterben ist allgegenwärtig und verändert die Betroffenen grundlegend. Im Heimaturlaub spürt er die Entfremdung von seiner Mutter und von seinem alten Leben. Wieder an der Front erlebt er weiter das sinnlose Sterben, darunter auch den Tod seines Mentors und seiner Stütze Kat. Auch Paul Bäumer kehrt nicht mehr zurück, kurz vor Kriegsende stirbt er als einer der letzten seiner Einheit.
Die Darstellenden Linda Prinz als Paul Bäumer und Tim Woody Erb als Kat (und Nebenrollen) transportieren auf einer minimalistisch reduzierten Bühne sehr eindrucksvoll und intensiv die Qualen und Folgen für die Betroffenen, die, sofern sie heimkehrten, zur lost generation wurden – gebrochen, verstört, traumatisiert.