Bericht vom Jugendparlament der Alpenkonvention 2011 in der Schweiz
Das Projekt YPAC (Youth Parliament of Alpine Convention), welches dieses Jahr vom 29. März bis 1. April 2011 in Herisau (Schweiz) stattfand, führt Jugendliche aus verschiedenen Ländern Europas zusammen und ermöglicht ihnen über politische Themen zu diskutieren. Das diesjährige Thema lautete “Verkehr in den Alpen“.
In kleineren Gruppen versuchten die Teilnehmer als 'Abgeordnete' der Länder Lösungen zu ihren jeweiligen Schwerpunktthemen zu finden. Diese Schwerpunkte betrafen beispielsweise den alpinen Frachttransport, den öffentlichen Verkehr, Tourismus oder Gesundheit und Umwelt. Des Weiteren gab es noch ein Presseteam, dessen Aufgabe darin bestand, Berichte zu den Sitzungen zu schreiben, Abgeordnete zu interviewen, zu fotografieren – kurz gesagt, eine Zeitung und eine Internetseite über das YPAC zu erstellen. Da Schüler aus Frankreich, Italien, Slowenien, Österreich, Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland an diesem Projekt teilnahmen, wurde fast ausschließlich Englisch gesprochen. Auch der Kleidungsstil war sehr formell, um dem Gefühl von 'echten' Politikern so weit wie möglich nahezukommen.
Dienstag, den 29. März 2011
Nach einer “Begrüßungsrede“ der drei Präsidenten stellten sich die Delegationen der jeweiligen Länder kurz vor und beschrieben die Situation des Verkehrs in ihrem Gebiet. Auch einige wichtige Organisatoren des YPACs hielten eine Rede und hießen uns willkommen. Im Anschluss trafen sich die Delegierten in Komitees, um mit einem Experten über ihr Thema zu diskutieren. Auch nach dem Mittagessen kamen sie wieder in diesen Komitees zusammen. Schließlich fuhren wir gegen Abend mit der Seilbahn auf den Säntis, wo uns ein schöner Ausblick, ein leckeres Abendessen und schöne Musik erwarteten. Auch hier hielten einige wichtige Mitveranstalter des YPACs wie beispielsweise der Abgeordnete des Kantons Appenzell eine Rede, bevor wir wieder zu unseren Gastfamilien zurückkehrten.
Mittwoch, den 30. März 2011
Nach den Committee-Meetings am Vormittag trafen wir uns – die Sonthofener Delegation - in einem Café in Herisau, um uns über die Ergebnisse der jeweiligen Ausschüsse auszutauschen. Anschließend verfasste am Nachmittag jedes Komitee einen Lösungsvorschlag zu seinem Thema.
Das Abendprogramm beinhaltete neben einer leckeren Torte auch eine typisch schweizerische Jodelgruppe, durch die wir einen weiteren Einblick in die Kultur der Schweiz bekamen. Die Teilnehmer durften die „Instrumente“ der Jodler (Kuhglocken und Schüsseln mit Münzen) ausprobieren und fanden auch schon bald ein Gemeinschaftslied: „Mi Vater isch ei Appenzeller ...“
Donnerstag, den 31. März 2011
Der dritte Tag begann mit einem kurzen Meeting unserer Delegation, in dem wir die bisher ausgearbeiteten Lösungsansätze besprachen und diskutierten. Im Anschluss folgte die Hauptversammlung. Das war der Zeitpunkt, auf den alle Delegierten die vergangenen Tage hingearbeitet hatten, denn jetzt galt es für sie, 'ihre' Resolutionen zu präsentieren und zu verteidigen! Diese Hauptversammlung gestaltete sich so, dass jedes Komitee seine Präsentation mit einer Eröffnungsrede begann, anschließend seine Lösungsvorschläge vorlas und auf kritische Fragen antwortete. Bevor es dann zur endgültigen Abstimmung kam, hielt ein Delegierter des jeweiligen Komitees eine Abschlussrede mit dem Ziel, alle restlichen Zweifel der anderen Parlamentarier zu beseitigen.
Schließlich wurde am Nachmittag eine Stadtführung durch St. Gallen angeboten, auf die – nach getaner Arbeit – eine Abschlussparty folgte...
Freitag, den 1. April 2011
Am letzten Tag der Alpenkonvention besichtigten wir Appenzell, ein Dorf in der Nähe von Herisau. Nach einer interessanten Führung, in der wir auch einen sehr guten Einblick in die männerdominierte Politik Appenzells bekamen, durften wir selbstständig den Ort erkunden. Anschließend genossen wir in Herisau ein traditionelles Käsefondue mit unseren speziellen und überdimensionalen „YPAC-Fondue-Gabeln“. Beendet wurde die Tagung des diesjährigen Jugendparlaments mit der Ausgabe der Zertifikate und dem Auftritt einer großartigen Geigenspielerin des Schweizer Sinfonieorchesters.
Zusammenfassend können wir sagen, dass das Treffen des Jugendparlaments der Alpenkonvention – abgesehen vom Abschied, der uns angesichts der neu geknüpften Kontakte schwer fiel – eine wunderschöne, erlebnisreiche Woche umfasste und eine Teilnahme für jeden weiterzuempfehlen ist!
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