"Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung!" - Die Schülerinnen und Schüler des Leistungsfaches Geographie wagten sich unter der Leitung von Herrn Kalchreuter an einem regnerischen Donnerstag vor den Pfingstferien ins nasse Grün, um im Rahmen der Lehrplaneinheit “Böden in den mittleren Breiten“ praktische Einblicke in die geographischen Arbeitstechniken zu gewinnen. Dabei wurden an verschiedenen Orten Bodenproben entnommen und die unterschiedlichen Bodenhorizonte im Hinblick auf Farbe, Dichte, Kalkgehalt, Bodendurchlüftung, Korngröße und Tonanteil analysiert.

Die ersten beiden Proben untersuchten wir beim “Gauspielplatz“ in der Nähe des Minigolfplatzes. Unter fachgemäßer Anleitung von Herrn Kalchreuter schlugen wir den Bohrstock mit vereinten Kräften in den Boden. Dabei war es wichtig, diesen regelmäßig zu drehen, um das Bodenmaterial bestmöglich aufzunehmen. Als das Drehen immer schwerer wurde und wir somit am Ausgangsgestein angekommen waren, zogen wir den Bohrstock vorsichtig wieder heraus und erhielten unsere erste Bodenprobe. Bei der zweiten Entnahme konnten wir noch tiefer in den Boden eindringen und einen erhöhten Kalkgehalt von verwittertem Gestein mit Hilfe verdünnter Salzsäure nachweisen, was uns Aufschluss auf den unterschiedlichen Kalkgehalt der Bodenschichten gab. Es war außerdem auffällig, dass der Boden trotz des tagelangen Regens nach den ersten Zentimetern staubtrocken war, was auf einen deutlich größeren Wasserbedarf hinweist, wenn es um das Auffüllen diverser Grundwasserspeicher geht. Bei unserer letzten Entnahme an der Iller mussten schließlich alle mitanpacken, um den Bohrstock wieder aus dem Boden herauszuziehen, da manch einer seine Kräfte beim Hammerschlag etwas überschätzt hatte. Aber wir bewältigten auch diese kleine Herausforderung und bei der letzten Bodenprobe wurde uns einmal mehr klar, dass Boden durch ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher physikalischer und chemischer Prozesse gebildet wird und eine sehr wertvolle Ressource darstellt. Die Praxiseinheit zum Thema Boden war in jedem Fall sehr abwechslungs- und aufschlussreich - eine Unterrichtseinheit mit Mehrwert für unser Leistungsfach Geographie!