Auf den Spuren der Fuhrleute und Säumer
In den Fächern Geschichte und Geographie planten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Sonthofen während des Schuljahres 2011/2012 die Durchführung eines sogenannten „Rodtages“, der am 16.06.2012 durchgeführt wird.
Am historischen Ort in der Salzstraße in Immenstadt können die Besucher ab 10.00 Uhr den Alltag der Fuhrleute nachempfinden und sich anhand von Informationstafeln über das „Rodwesen“ informieren. Kleinere Gäste kamen beim Pony-Reiten und historischen Spielen wie Hufeisenwerfen auf ihre Kosten. Mit „Rödlerbier“ und historischen Gerichten ist auch für das leibliche Wohl gesorgt.
Die Realschule Immenstadt führte zudem ein selbstgeschriebenes Theaterstück auf, das den Besuchern anschaulich die strengen Auflagen vor Augen führte, die für ein Salzfuhrwerk bei der Einlagerung der kostbaren Ware in den Salzstadel bestanden. Mit einem originalen Fuhrwerk zogen sie zuvor gemeinsam mit den Schülern des Gymnasiums Sonthofen in historischer Gewandung durch Immenstadt und sorgten so für ganz schön viel Aufsehen. Der Säumerzug und weitere beladene Pferde konnten dann in der Alten Salzstraße bewundert werden.
Das Wort „Rod“ bedeutete so viel wie Wechsel oder Kreislauf, darunter versteht man das abschnittsweise Verfrachten von Waren. Fuhrleute und Säumer übernahmen es, vor allem Salz, aber auch Stoffe, Wein und andere Güter von Rodstation zu Rodstation bis zu zwanzig Kilometern pro Tag zu transportieren. Am Abend wurde die wertvolle Fracht in den dafür vorgesehenen Salzstadeln sicher untergebracht. Seit dem 13. Jahrhundert entwickelte sich der enorm angestiegene Güterverkehr zwischen den Handelsmetropolen Italiens und den deutschen Reichs- und Messestädten. Eine wichtige Route führte dabei von Hall in Tirol nach Lindau, der Hindelang und Immenstadt ihre Bedeutung als Rodstationen und somit wichtige Handelsstützpunkte zu verdanken hatten.